Die Herausforderung: Digitalisierung der Energieversorgung
Die systematische Erfassung des Energieverbrauchs von Gebäuden ist traditionell ein zeit- und arbeitsaufwändiger Prozess, der seine Anwendung vor allem auf isolierte groß angelegte Studien beschränkt. Folglich sind umfassende und aktuelle Energiedaten auf der Ebene einzelner Gebäude oder Stadtteile nach wie vor Mangelware. Die Einführung eines „digitalen Energiezwillings“, eines digitalen Abbilds, das räumliche und energiebezogene Daten integriert, steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Dazu gehören die eingeschränkte Verfügbarkeit und Granularität der Eingabedaten, unzureichende Mechanismen für einen sicheren und standardisierten Datenaustausch sowie Probleme im Zusammenhang mit dem Datenschutz. Infolgedessen weist das derzeitige digitale Zwillingssystem Defizite in Bezug auf die Detailliertheit, Vollständigkeit und Konsistenz der Energiedaten auf. Diese Forschungsarbeit ist durch die Notwendigkeit motiviert, diese Lücke zu schließen, indem die nahtlose Integration verschiedener Datenquellen - einschließlich Architekturplänen, Bildern, Energieausweisen und vom Nutzer bereitgestellten Daten - in einen einheitlichen Rahmen ermöglicht wird. Durch die Entwicklung einer digitalen Energieschnittstelle, die sowohl mit BIM- als auch mit GIS-Plattformen kompatibel ist, soll den Städten ein robuster digitaler Energiezwilling zur Verfügung gestellt werden, mit dem der Energieverbrauch visualisiert und analysiert werden kann. Dieses Tool wird nicht nur die Zugänglichkeit von Energiedaten über verschiedene Bereiche hinweg verbessern, sondern auch die evidenzbasierte Entscheidungsfindung unterstützen und so die Energiewende in der bebauten Umwelt beschleunigen.