Erstes Projekt im Bereich Maschinensicherheit

Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern Phoenix Contact, TÜV SÜD und TH OWL haben wir uns beim Spitzencluster "it’s OWL" mit AutoS² erfolgreich beworben. "AutoS²" ist das Akronym für "Automatisches Safety- und Security-Bewertungssystem für intelligente Maschinen", dabei geht es um die Digitalisierung der heute aufwändigen und manuellen Bewertungen der Maschinensicherheit. Für den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen müssen sicherheitsrelevante Überwachungsfunktionen (Safety) eingerichtet und die Zuverlässigkeit wie auch Wirksamkeit bewertet werden. Durch die zunehmende Vernetzung spielt dabei auch die IT-Sicherheit eine zunehmend wichtigere Rolle. In AutoS² werden deshalb Safety und Security gleichermaßen betrachtet. Die Komplexität und der Aufwand einer Risikobeurteilung, die heute manuell von meist zwei Experten vorgenommen wird, steigt massiv. Dies kann bspw. durch die Einführung von automatischen Rekonfigurationstechnologien begründet werden, wie Plug-and-Play oder durch Verfahren der künstlichen Intelligenz in intelligenten Maschinen, sogenannte Self-X-Technologien. Die Risikobeurteilung von Maschinen ist damit heute eines der großen Hindernisse, Industrie 4.0-Technologie in der realen Anwendung zu nutzen.

 

Die drei Bausteine des Forschungsvorhaben

Im Forschungsvorhaben AutoS² werden Anforderungen an die Automatisierung der Risikobeurteilung ermittelt und eine mögliche Semantik für die Verwaltungsschale definiert und umgesetzt. Der dritte Baustein ist die Implementierung eines Bewertungsalgorithmus, der die Risikobewertung automatisiert durchführt.

So entstand die Idee

Die Erkenntnis, dass die beiden Facetten der Sicherheit Safety und Security zunehmend zusammenhängen und gemeinsam betrachtet werden sollten, war der Auslöser einen Arbeitskreis im CIIT zu gründen. Über ein Jahr trafen sich die Experten von Safety und Security der CIIT-Mitglieder im Lemgoer Science-to-Business Center und entwickelten ein gemeinsames Verständnisbild, der zunehmenden Abhängigkeit von Safety und Security in intelligenten Maschinen. Die Grundlage für die Projektidee von AutoS² war geschaffen worden.

Fraunhofer-Wissenschaftler Philip Kleen erinnert sich: "Safety- und Security-Experten mussten sich nicht nur über Unternehmensgrenzen hinweg annähern – auch innerhalb der einzelnen Unternehmen musste ein einheitliches Vokabular für die beiden bisher getrennten Disziplinen Safety und Security gefunden werden." Dr. Stefan Benk, Fachleiter für funktionale Sicherheit bei Phoenix Contact, bestätigt: "Die Komplexität von vernetzten Systemen steigt weiter – die Risikobewertung der Zukunft muss digital unterstützt werden, damit sie beherrschbar bleibt." CIIT-Geschäftsführerin Margarethe Nickel ist überzeugt: "Digitalisierung basiert auf Vernetzung und Kooperation – technisch und organisatorisch. Gewinner der Digitalisierung werden die sein, die in Kooperation investieren." Dr. Detlev Richter, Vice President TÜV SÜD Product Service GmbH, fasst zusammen: "Die Forschungs- und Kooperationskultur in Lemgo, im CIIT und die Infrastruktur der SmartFactoryOWL sind einmalig. Hier werden die Herausforderungen der Safety- und Security-Integration für Industrie 4.0 pragmatisch angegangen und Lösungen entwickelt."

© Fraunhofer IOSB-INA
Von links: Philip Kleen (Fraunhofer IOSB-INA), Kay Willerich (Phoenix Contact), Dr. Stefan Benk (Phoenix Contact), Margarethe Nickel (CENTRUM INDUSTRIAL IT), Walter Reithmaier (TÜV SÜD), Frank Blaimberger, Dr. Detlev Richter (TÜV SÜD), Marco Ehrlich (inIT/TH OWL), Andreas Michael (TÜV SÜD), es fehlt: Dimitri Harder (TÜV SÜD)

smartSafety für IoT

Mit dem Forschungsschwerpunkt smartSafety für die wandlungsfähige, modulare Produktion geht Fraunhofer aktuelle Anforderungen funktionaler Sicherheit an...

Projektseite AutoS²

Automatische Bewertung und Überwachung von Safety & Security-Eigenschaften für intelligente technische Systeme