NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur besucht Fraunhofer-Institut in Lemgo

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(Lemgo) Die Zeichen für die produzierenden Unternehmen des Mittelstands stehen auf Krisenmodus: nachhaltige Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Ideen gegen den Fachkräftemangel sind die Gebote der Stunde. Hier kommen Impulse und Innovationen auch aus der Wissenschaft. Dass dieser Transfer in Ostwestfalen-Lippe, zum Beispiel mit der SmartFactoryOWL ausgezeichnet funktioniert, davon überzeugte sich Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bei einem Besuch in Lemgo.

Erster Besuch der Ministerin auf dem Innovation Campus Lemgo

Steigende Energiepreise, belastete Lieferketten sowie ein Ringen um Fachkräfte stellen derzeit auch die mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland vor große Herausforderungen. Die Regionen brauchen Leistungs- und Transferzentren, die mit neuen Entwicklungen und den richtigen Angeboten und Lösungen für Resilienz und Standortsicherung im Mittelstand sorgen können. Und es braucht auch Impulsgeber und Fürsprecher aus der Politik: Wie und wie gut 
solche Orte Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen, wollte Mona Neubaur, seit 2022 Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, am 12. Januar persönlich begutachten. In der Alten Hanse- und Hochschulstadt Lemgo besuchte sie Vertreterinnen und Vertreter der Universität Bielefeld und des Fraunhofer IOSB-INA und informierte sich, wie Vernetzung und Transfer ganz konkret funktionieren.  



Lösungen für mehr Ressourceneffizienz, die wirken

Die Ministerin ließ sich beispielsweise die nachhaltige Kunststoffproduktion von Öko-Kunststoffbechern, die in der SmartFactoryOWL stattfindet, präsentieren: Eine Kooperative aus zehn vorwiegend mittelständischen Partnern mit Fraunhofer zeigt, wie ohne Mineralöl Mehrwegbecher hergestellt und natürlich recycelt werden. 
Dr. Christoph Lakemeyer vom Unternehmen Hadi-Plast erklärt: „Projekte wie die CUNA-Produktion hier in Lemgo sind etwas ganz Besonderes und wertvoll für den Mittelstand. Hier kommen Spezialisten zusammen, kombinieren Know-how und verwirklichen Ideen, die zukunftsfähig sind.“ 
Eine weitere Station des Besuchs: Der Forschungsdemonstrator „Smart Warehouse“. Hier zeigten die Forscherinnen und Forscher, wie ein sogenannter Eco-Modus mit Hilfe von Software-Algorithmen die intelligente Steuerung eines Logistikprozesses ermöglicht und damit Energieeinsparungen im zweistelligen Prozentbereich ermöglicht. Auch wurde ein Energie-Check demonstriert, von dem insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen profitieren können, um Einsparpotenziale transparent zu machen und zu erschließen. 

Außerdem begutachtete Neubaur das neue gemeinsame Forschungslabor der Universität Bielefeld und des Lemgoer Fraunhofer-Instituts für kollaborative Robotik. Das Forschungsteam stellte als beispielhaften Anwendungsfall einen Prozess-Schritt in der Produktion von Wärmepumpen des Herstellers Stiebel Eltron vor, bei der Menschen durch Roboter in Montagetätigkeiten unterstützt werden. So können Teilschritte automatisiert, dem Mangel an Fachkräften begegnet und damit die Produktivität bei der aktuell steigenden Nachfrage erhöht werden. „Mit der Kooperation von Fraunhofer und der Universität Bielefeld können wir im Bereich der humanzentrierten Automation die gesamte Kette von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung im Mittelstand abbilden“, so Professorin Angelika Epple, Prorektorin für Forschung und Internationales der Universität Bielefeld.


Region OWL: beeindruckender Wissenstransfer

Professor Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer-Instituts in Lemgo, wird den Kontakt nach Düsseldorf fortsetzen: „Wir freuen uns, dass das Land unsere tägliche Arbeit im Wissens- und Technologietransfer wertschätzt und unsere Ideen zur Weiterentwicklung einer human-zentrierten Automation begleiten wird.“ 

Ministerin Neubaur ergänzt: Die Smart Factory in Lemgo steht beispielhaft für eine gelungene Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen. Sie macht den Standort Ostwestfalen-Lippe zu einem der stärksten und wichtigsten Impulsgeber für die Technologietransfer-Landschaft in ganz Europa. Hier treffen Unternehmen, die einen wertvollen Beitrag für die Transformation des industriellen Mittelstands leisten, auf Angebote und Lösungen.