Fünf Fraunhofer Institute am Daten-Kompetenzzentrum beteiligt

„Smart City Daten auf ein solides Fundament stellen“

Fünf Fraunhofer-Institute, darunter das Fraunhofer IOSB-INA, haben sich vor fast einem Jahr aus der Morgenstadt-Initiative heraus in einer gemeinsamen Initiative von Fraunhofer, der Deutschen Telekom, Urban Software Institute und axxessio an der Ausgründung des Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen (DKSR) beteiligt. Ziel von DKSR ist es, Städte und Regionen in den unterschiedlichen Handlungsfeldern digitaler Stadtentwicklung mit seiner Beratung, seiner technologischen Unterstützung durch die DKSR Offene Urbane Datenplattform (OUP) und mit der Vernetzung in seiner Community zur Daten- und Handlungssouveränität zu verhelfen. Das in ganz Deutschland vernetzte Team mit Sitz in Berlin möchte diese Souveränität lösungsorientiert, effizient und pragmatisch umsetzen, um den Akteuren in den Digitalisierungsstäben der Städte eigenverantwortlich betriebene Lösungen zu ermöglichen. Die Bündelung der Kompetenzen aus den Instituten und den Partnerunternehmen heraus hat schon im ersten Jahr Erfolge verzeichnen können, vor allem im Bereich der strategischen urbanen Datennutzung.

© DKSR
Die Basis für souveräne digitale Stadtentwicklung ist eine Open Source Datenplattform. Nach dem Baukastenprinzip führt sie zur Verfügung stehende Daten so zusammen, dass jegliche Anwendungen sinnvoll und effizient umgesetzt werden können.

Digitalisierung nach Maß trifft den Nerv


Vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen für kommunale Verwaltungen und Betriebe bilden digitale Anwendungen die Grundlage für das Entstehen einer smarten Stadt. Smart ist sie dann, wenn diese Anwendungen sich in ein bürgernahes, gesundes und klimaneutrales Konzept fügen und de facto für eine Steigerung der Lebensqualität  für Bürgerinnen und Bürger sorgen. Mit diesem Anspruch hat auch DKSR seine Arbeit im Bereich der selbstbestimmten Datenarbeit im vergangenen Februar angetreten. Nach einem Jahr der Beratungs- und Umsetzungsdienstleistungen ziehen das Team und die beteiligten Fraunhofer-Institute bereits eine positive Bilanz: „Unser Angebotsspektrum, unsere Erfahrungen mit vielen Regionen bzw. Klein- und Mittelstädten und unsere Möglichkeiten, individuelle, lokale Bedarfe zu bedienen, wurden bereits im ersten Jahr des Kompetenzzentrums durchweg positiv angenommen und genutzt“, berichtet Jens-Peter Seick, Projektmanager im Anwendungsfeld Future City Solutions des Fraunhofer IOSB-INA. „Die Datenplattform konnte bereits in über 40 Städten erprobt und zur Erhebung, Anwendung und Nutzung der urbanen Daten eingesetzt werden“, so Seick weiter. Die Geschäftsführung des DKSR hat Alanus von Radecki inne, Smart City-Experte aus der Morgenstadt-Initiative. Er war Mitbegründer und langjähriger Leiter der Morgenstadt-Initiative und konnte dadurch ein großes Netzwerk aus Innovationstreibern in Kommunen, Forschung und Industrie aufbauen. 

 

 

Entlang der Bedürfnisse der Städte und Regionen


Das Dienstleistungsportfolio von DKSR hat den Anspruch, eine ganzheitliche Begleitung auf dem Weg zur intelligenten Kommune zu bieten. Die Expertinnen und Experten des Teams und seiner regionalen Partnerinnen und -Partner bieten in diesem Rahmen individuelle Beratungsleistungen in allen Bereichen urbaner Datennutzung, begleiten die Kommunen in der Projektplanung, setzen die Instanzen der Daten-Plattform sowie die Schnittstellen zu den Datenquellen der einzelnen Use Cases auf und sorgen für einen fehlerfreien, sicheren Betrieb der Plattform. Dabei ist die Aufnahme lokaler Kooperationspartner, also von vorhandenen IT-Dienstleistern, Stadtwerken oder einzelnen Fachbereichen der Kommune ein zentrales Element der individuellen Dienstleistung. Vor dem Hintergrund dieses Dienstleistungsverständnisses sind auch Projekte mit dem Fraunhofer IOSB-INA bereits erfolgreich umgesetzt worden. „Ob unsere adaptiven, generischen wie speziellen Dashboards für Smart City-Anwendungen, gemeinsame Ausschreibungen oder Parkleitsysteme, ob in Ostwestfalen-Lippe oder in Städten wie Köln – der Zugang, Datenmanagement und Implementierung der Anwendungen genau entlang der Bedürfnisse der jeweiligen Städte und Regionen auszurichten, hat sich für die Arbeit des DKSR bereits im ersten Jahr mehr als bewährt“, berichtet Projektmanager Seick.

 

Sicheres und selbstbestimmtes Datenmanagement ist die Basis



Ein Kernelement des DKSR  für die datenbasierte Handlungsbefähigung der Kommunen ist seine Open Source-Datenplattform (DKSR OUP), die auf der bereits in zahlreichen Städten eingesetzten Urban Pulse-Plattform des Urban Institute basiert. Die unabhängige und herstellerneutrale DKSR OUP sowie die angeschlossenen Dienste und Apps bilden die Basis für eine souveräne digitale Stadtentwicklung. Diese autonome und flexibel auf regionale / städtische Rahmenbedingungen anpassbare Plattform ist Basis zur Zusammenführung verfügbarer Daten nach dem Baukastenprinzip, sodass jegliche Anwendungen effizient und vor allem sinnvoll umgesetzt werden können. Die Anlage als unabhängige, sichere Open-Source-Lösung ist eine Grundvoraussetzung für die angestrebte  kommunale Datensouveränität. Gleichzeitig bietet sie die Grundlage für Weiterentwicklung und skalierbaren Transfer von Anwendungsfällen über die Urban Data Community, was die Plattform zu einem Ort des wechselseitigen Nutzens macht. „Es gibt zwei grundlegende Bausteine für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im urbanen Raum“, ergänzt Seick. „Zum einen muss die Anwendung zum Anwendungsfall und zum Umfeld passen, der Bedarf muss vorhanden sein. Zum anderen ist die Datensouveränität, einhergehend mit der Sicherheit, maßgeblich für die Akzeptanz der Anwendung. Mit unserer Open Source-Plattform haben wir ein wichtiges und wirksames Tool geschaffen, Smart City-Daten auf ein solides Fundament zu stellen und für alle teil- und nutzbar zu machen.“

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Das Team des Daten-Kompetenzzentrums (Oktober 2021)