Fraunhofer präsentiert intelligente Automation auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand

Hannover Messe: Digitaler Brückenschlag nach Lemgo

Am 29. Mai startet sie wieder, die größte Industrieschau der Welt: Die Hannover Messe öffnet nach zwei langen Jahren wieder bis zum 2. Juni ihre Türen für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt. Auch die Technologieregion Ostwestfalen-Lippe ist mit dem Spitzencluster it’s OWL vertreten, mit dem diesjährigen Motto „Aus dem Netzwerk – in den Mittelstand“ in der Halle 11, Stand B23. Von 24 Partnerunternehmen, Forschungsinstitutionen und Netzwerken sollen neue Technologien und Lösungen für den Mittelstand und die Industrie von morgen vorgestellt werden. Das Fraunhofer IOSB-INA und das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) haben sich für 2022 einen besonderen Weg einfallen lassen, dem Fachpublikum die Fülle an Innovationen aus der SmartFactoryOWL in Lemgo zugänglich zu machen: Im Zeitgeist der digitalen Interaktion üben die Forscherinnen und Forscher den virtuellen Brückenschlag vom Messegelände in Hannover nach Lemgo, direkt in die Forschungsfabrik. Interessierte können sich live auf dem Messestand, je nach Gesprächsthema oder Branche, eine entsprechende technische Lösung aus Lemgo präsentieren lassen – auf einer sechs Meter breiten LED-Videowand.

In diesem Jahr werden etwa 2.500 Aussteller aus 53 Ländern in Hannover erwartet – aus NRW werden sich über 220 Unternehmen präsentieren, allein 55 aus der Technologieregion OstWestfalenLippe. „Wir sehen nach einer längeren Zeit ohne in Präsenz durchgeführte Fachmesse einen Informations- und Netzwerkbedarf, insbesondere im Bereich der (Einstiegs-) Möglichkeiten zur digitalen Transformation“, berichtet Professor Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer IOSB-INA. „Das Themenspektrum reicht von der Anwendung Künstlicher Intelligenz und dem Netzwerkstandard 5G bis hin zu Cybersicherheit und Assistenzsystemen. Ein digitaler Brückenschlag direkt in die SmartFactoryOWL schien uns ein zeitgemäßes Mittel, die Besucher auf dem Messestand ‚abzuholen‘ und die Verbindung mit Lemgo und unserer Forschung herzustellen“, so Jasperneite weiter.

Das Standkonzept aus Lemgo präsentiert sich thematisch offen und kommunikativ und begrüßt das Fachpublikum auf einer großen Fläche mit Gesprächs- und Sitzmöglichkeiten. Die Organisatoren planen wissenschaftliche Fachkräfte als Standpersonal ein, welches die Besucherinnen und Besucher willkommen heißt und direkt in die Fachthemen einsteigen kann. Ein Widerpart in Lemgo wird dann per Videostream auf die LED-Wand in Hannover geschaltet, um gemeinsam mit einem Kamerateam den gewünschten Forschungsdemonstrator zu präsentieren. Fraunhofer und inIT planen außerdem bei Bedarf die Aufteilung des Bildschirms, um bis zu drei Live-Übertragungen gleichzeitig im Splitscreen zu ermöglichen, je nachdem, wie frequentiert der Messestand ist. Ein Highlight der Live-Schaltungen wird die neue CUNA-Produktion in der SmartFactoryOWL bieten – eine komplett digital abgebildete, mit Industrie 4.0-Technologien unterstützte und nachhaltige Herstellung von Mehrweg-Trinkbechern. Während die Gäste das Produkt in Hannover in den Händen halten, können sie die Produktion live in Lemgo miterleben. 

Von diesem neuen Format der Messepräsenz erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher eine Steigerung der (digitalen) Interaktion mit dem Fachpublikum, eine hohe thematische Diversität sowie eine Empfehlung des Standortes Lemgo, verbunden mit einer persönlichen Einladung in die SmartFactoryOWL: „Wir verfügen mit dem Innovation Campus Lemgo, unseren Reallaboren für KI, IoT und Industrielle Automation über eine sehr ausgereifte und gut verzahnte Forschungs- und Transferinfrastruktur. Die Hannover Messe und unsere zentrale Rolle im Spitzencluster it’s OWL werden wir in diesen vier Tagen intensiv nutzen, um unsere zukünftigen Kooperationspartner nach Lemgo einzuladen und dort mit uns gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, ergänzt Jasperneite. 


Das Fraunhofer IOSB-INA ist neben der gemeinsamen Präsenz mit den inIT an drei weiteren Messeauftritten bzw. Exponaten beteiligt: 

  • Ein Demonstrator der Anwendung künstlicher Intelligenz auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand, Bereich „Mittelstand Digital Zentrum“ zeigt die Anwendung von KI anhand von Anomalie-Erkennung in der Prozessindustrie (ebenfalls auf dem it's OWL-Gemeinschaftsstand in Halle 11, Stand B29).
  • Der Industrial App Marketplace ist ein Prototyp eines digitalen Marktplatzes, bei dem unterschiedliche Maschinen Upgrades und Steuerungen für neue Anwendungsfälle erwerben können (ebenfalls auf dem it's OWL-Gemeinschaftsstand in Halle 11, Stand B29).
  • Der Demonstrator „Smart Warehouse“ zeigt zum einen die Aspekte der technischen Abbildung als Digitaler Zwilling mit Steuerung über die Verwaltungsschale in OPC UA in der Abarbeitung von Logistikaufträgen, zum anderen die energetische Selbstoptimierung der Motorensteuerung mithilfe von künstlicher Intelligenz (Stand von ZVEI e. V. in Halle 11, Stand D34).