Diese Pionierarbeit zeigte sich in allen Projektgruppen, in denen während des Makeathons fieberhaft gearbeitet wurde. Das Fraunhofer IOSB-INA engagierte sich in sieben der 31 Teams. Am Freitagabend standen dann die Sieger fest: Der ServiceNavigator – ein Tool zur Fehlerdiagnose und -behebung für Maschinen und Anlagen – wird nun mit einer Million Euro Entwicklungs- und Startkapital in die Umsetzung gebracht. Die Challengegeber für diesen Lösungsansatz waren die Unternehmen GEA Group G. KRAFT Maschinenbau GmbH und WP Kemper GmbH. Das System führt Anlagenbediener Schriftt für Schritt von der Störungssymptomatik über eine Exploration möglicher Ursachen bis hin zum direkten Video- bzw. Telefokontakt zum richtigen Techniker oder Ersatzteileanbieter. Dies macht es insbesondere für den Mittelstand zum äußerst attraktiven Werkzeug, um Ausfallzeiten oder gar Stillstand zu vermeiden und die Anlagendokumentation digitial und dezentral verfügbar zu machen. Einer der Entwickler der Lösung, Alexander Diedrich M.Sc., ist Wissenschaftler im Bereich Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bei Fraunhofer in Lemgo. Das Expertensystem zur Selbstdiagnose, welches im ServiceNavigator zum Einsatz kommt, basiert auf einer Idee, die Diedrich bereits seit 2018 in seiner Dioktorarbeit bearbeitet: „Bisher habe ich Fehlerursachenanalyse von hybriden Systemen nur in Simulationen angwandt – durch den ServiceNavigator kann dies erstmalig in die Anwendung kommen“, freut sich der junge Wissenschaftler, der seit 6 Jahren am Fraunhofer in Lemgo forscht und die Arbeitsergebnisse auf Basis des Makeathons mit seiner Doktorarbeit noch enger verknüpfen möchte: „Ich hoffe natürlich, dass ich so die Inhalte meiner Promotion direkt praktisch anwenden kann. Ob in einem Start-Up-Umfeld oder als Forschungsprojekt ist für den Wissenschaftler ja bekanntlich eher zweitranging“, so Diedrich.